Skizze Strassenraum
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Das Mentoring-Programm bei Energie Wasser Bern

«Ich hatte einen grossartigen Mentor»

Was passiert, wenn ein erfahrener Profi sein Wissen mit einem Mitarbeitenden, der eine neue Rolle oder Funktion innehat, teilt? Erfolge feiern und aus Fehlern lernen – das sind wichtige Bestandteile des beruflichen Wachstums. Thomas und Michael schildern, wie sie gemeinsam das Mentoring-Programm von Energie Wasser Bern erlebt haben und was sie aus dieser Zeit mitnehmen.

Wie seid ihr zum Mentor, zum Mentee geworden, und was hat euch motiviert, an diesem Programm teilzunehmen?

Thomas (Mentor): An einem Führungskräftetag wurde das Programm vorgestellt. Ich war sofort begeistert und habe mich gleich im Anschluss als Mentor gemeldet. So kann ich meine Erfahrungen an andere Kolleginnen und Kollegen weitergeben. Zudem bietet mir das Mentoring-Programm die Chance, Führungskräfte aus anderen Bereichen kennen zu lernen, beispielsweise auch die anderen Mentoren.

Michael (Mentee): Wie Thomas wurde ich am Führungskräftetag auf das Mentoring-Programm aufmerksam. Mich hat dieses Projekt sofort interessiert, da ich seit Oktober 2023 eine Führungsfunktion bei ewb innehabe. Ich erhoffte mir, sinnvolle und wichtige Tipps und Tricks für meine Rolle zu bekommen freute mich auf den Wissens- und Erfahrungsaustausch mit einer gestandenen Führungskraft.

Welche Erwartungen hattet ihr an euren Mentor resp. euer Mentee?

Thomas: Dass wir gemeinsam an den Themen arbeiten und die Fragen und Szenarien durchsprechen. Zuhören und sich in die jeweilige Situation vertiefen ist ebenfalls eine Erwartung.

Michael: Einerseits den Erfahrungsaustausch zu fördern und anderseits Themen, die mich interessierten gemeinsam aufzurollen und zu besprechen. Wir haben an unseren Sitzungen immer unterschiedliche Themen bearbeitet und das Erlebte gemeinsam analysiert.

Wie habt ihr eine produktive Beziehung zueinander gestaltet?

Thomas: Wir haben einen regelmässigen Austausch vereinbart, zudem jeweils auch gleich den nächsten Termin festgelegt. Beim ersten Treffen haben wir zusammen die Themenkreise festgelegt. Damit hatte ich als Mentor auch die Möglichkeit, diese Themen gut vorzubereiten.

Michael: Mit diesem Vorgehen hatte ich ebenfalls genügend Zeit, mich vorzubereiten. Für aktuelle, kleinere Anliegen haben wir uns zwischen den Terminen auch mal via E-Mail ausgetauscht.

Thomas: Da es sich nie um einen Monolog von meiner Seite handelte, ergaben sich zu einem Thema im Gespräch immer spannende Fragen und daraus eine sehr gute Diskussion. Oft haben wir auch mit dem Whiteboard gearbeitet – die Bildsprache festigt das gemeinsame Verständnis. Ich konnte oft aus den Gesprächen mit Michael auch Impulse für mich mitnehmen. Mentoring ist immer ein Geben und Nehmen.

Michael: Ich hatte immer das Gefühl, dass Thomas und ich auf Augenhöhe miteinander kommuniziert haben. So konnten sich jeweils spannende und interessante Gespräche entwickeln.

Thomas, welche spezifischen Fähigkeiten oder Kenntnisse vermittelst du als Mentor?

Da gibt es einige: Beispielsweise Techniken zum Führen von schwierigen Gesprächen, Regeln für Feedback und Fehlerkultur oder Führungsstil. Beobachtungen beim Ablauf eines Teammeetings: Wir haben jeweils an einer Teamsitzung des anderen teilgenommen und danach kurz die Punkte besprochen, die dem anderen aufgefallen sind. Beispielsweise Teamdynamik (Stichwort «Forming-Storming-Norming-Performing») sowie Zeit- und Prioritätenmanagement.

Michael, was nimmst du für Fähigkeiten oder Kenntnisse aus dem Programm für dich mit?

Bestimmt die angesprochene Feedbackregel, die kollegiale Beratung und das Führen von schwierigen Gesprächen. Weiter die Teamphasen, das situative Führen und den Ablauf von Meetings.

Was waren eure wichtigsten Lernerfahrungen als Mentor/Mentee, und habt ihr euch durch diese Rolle weiterentwickelt?

Thomas: Für mich war es sehr spannend. Ich konnte diverse Themen auch für mich vertieft betrachten und wiederholen. Das ist natürlich auch für mein jetziges Team von Nutzen. Ausserdem habe ich Michael als junge, motivierte Führungskraft kennengelernt, die das eigene Team weiterentwickeln will. Das ist für ewb sehr wichtig.

Michael: Die Erkenntnis, dass jede Person ein anderes Bild von Führung hat. Ich glaube deshalb, dass es kein «richtiges oder falsches» Führen gibt. Wichtig ist, dass ich in unterschiedlichsten Situationen das richtige «Werkzeug» benutze und mit den vorhandenen Mitteln das Beste draus mache. Und wie schon erwähnt der Erfahrungsaustausch: Was hat Thomas schon alles erlebt und wie hat er sich in den Situationen verhalten?

Was macht für euch den Erfolg des Mentorings aus?

Thomas: Interne Weiterbildungen sind immer nutzbringender als externe Kurse. So können wir unser Wissen teilen, bauen Netzwerke auf, können bei Fragen die entsprechenden Kolleginnen und Kollegen ansprechen und sind weniger in unseren «Bubbles» gefangen.

Michael: Beide müssen das gleiche Ziel und die gleiche Motivation haben. Und: Die Chemie zwischen Mentor und Mentee muss stimmen. Wichtig ist auch, dass klare Regeln punkto Zeitplan und Vorbereitungen gelten, Erwartungen ausgesprochen und Bedürfnisse definiert werden. Ein schöner Nebeneffekt: Ich konnte mein Netzwerk erweitern.

Trägt das Mentoringprogramme bei ewb zum Unternehmenserfolg bei? Kannst du es weiterempfehlen?

Michael: Ja. Wir sind ein verzahntes Unternehmen, dementsprechend fliessen viele Informationen. Rein das Erweitern des eigenen Netzwerks wirkt sich positiv auf die Arbeit bei ewb aus. Ich empfehle das Mentoringprogramm sehr gerne weiter – nicht zuletzt, weil ich mit Thomas einen grossartigen Mentor hatte.

Thomas: Danke für die Blumen, Michael. Ich stehe auch weiterhin als Mentor für künftige Austragungen zur Verfügung. Aber auch, wenn eine Führungskraft zu einem Thema ein Gespräch wünscht.

Reto Zurbuchen
Reto Zurbuchen

Mentoring bei Energie Wasser Bern

Beim Mentoring teilen erfahrene Mitarbeitende (Mentoren) ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und ihr Netzwerk mit weniger erfahrenen Kolleginnen und Kollegen (Mentees). Das Ziel ist es, die berufliche und persönliche Entwicklung der Mentees zu fördern und sie optimal auf ihre zukünftigen Aufgaben vorzubereiten. Als Mentees eignen sich daher insbesondere Mitarbeitende, die kürzlich in eine neue Funktion gewechselt haben oder innerhalb ihrer bestehenden Rolle neue Verantwortlichkeiten übernehmen. Das Mentoring bei Energie Wasser Bern wurde 2024 lanciert. In der ersten Austragung haben 10 Mentoren und 10 Mentees mitgemacht. Das Programm dauert jeweils neun Monate und umfasst folgende Punkte:

Rolle als Mentee/Mentor
Der Mentee übernimmt die Hauptverantwortung im Mentoringprogramm, indem er Termine plant, Themen vorschlägt sowie Fragen und Bedürfnisse proaktiv kommuniziert. Der Mentor bringt Motivation zur Begleitung des Mentees mit, zeigt Offenheit zum Teilen eigener Erfahrungen und Feedback sowie die Bereitschaft, die erforderliche Zeit zu investieren.

Individuelle Zielsetzung
Gemeinsam mit dem Mentor definiert der Mentee konkrete Ziele für die Dauer des Programms. Diese können sich auf fachliche Kompetenzen, persönliche Entwicklung oder Karriereplanung beziehen.

Persönlicher Austausch
Mentoren und Mentees treffen sich regelmässig, um spezifische Themen zu besprechen, Erfahrungen auszutauschen, Herausforderungen sowie Erfolge zu besprechen.

Wissens- und Erfahrungstransfer
Der Mentor gibt sein Wissen weiter und erzählt von seinen eigenen Erfahrungen.

Feedback geben
Der Mentor unterstützt den Mentee bei der persönlichen Weiterentwicklung, gibt konstruktives Feedback und kann damit bei der Überwindung von Hindernissen unterstützen.

Netzwerk aufbauen
Der Mentor öffnet dem Mentee Türen zu seinem Netzwerk und ermöglicht so neue Kontakte und Perspektiven.


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