Tarife steigen durchschnittlich um 20 Prozent

Anpassung der Stromtarife 2023

Bern, 23. August 2022 . Die Strommarktpreise sind Ende 2021, Anfang 2022 innert weniger Monate auf ein sehr hohes Niveau angestiegen. Als Folge davon steigen die Stromtarife für die Endverbraucherinnen und Endverbraucher für das kommende Jahr um durchschnittlich 20 Prozent. Der markante Anstieg ist hauptsächlich durch die deutlich gestiegenen Beschaffungskosten in einem von hohen Preisen geprägten Marktumfeld zu begründen. Der Gemeinderat hat die von Energie Wasser Bern beantragten Stromtarife für 2023 genehmigt.


Aufgrund der stark angestiegenen Strompreise an den Grosshandelsmärkten steigen auch die Stromtarife 2023 für die Grundversorgung der Endkundinnen und  Endkunden von Energie Wasser Bern signifikant an. Nach einer längeren Periode geprägt von tiefen Strompreisen werden die Stromtarife im kommenden Jahr um rund 20 Prozent steigen.

Für einen in der Stadt Bern repräsentativen Haushalt mit vier Zimmern, einem Elektroherd und einem Jahresverbrauch von 2’500 kWh werden sich die jährlichen Stromkosten um rund 107 Franken erhöhen. Dafür verantwortlich sind hauptsächlich die deutlich höheren Gas- und CO2-Preise sowie diverse Kraftwerksausfälle und -abschaltungen im europäischen Stromproduktionsmarkt.

Gestaltung der Stromtarife

Der Stromtarif setzt sich gemäss Stromversorgungsgesetz (StromVG) in der Schweiz aus drei Komponenten zusammen: den Netznutzungstarifen, den Energieliefertarifen sowie den Abgaben an Bund und Gemeinwesen. Bei der Komponente Energieliefertarife haben die deutlich höheren Preise auf dem Strommarkt die grösste Auswirkung. Weiter haben die höheren Preise direkt und indirekt auch eine bedeutende Auswirkung auf die Netzkosten. Bei der dritten Komponente, den Abgaben, gibt es keine Anpassung.

Steigende Netznutzungstarife

Die nationale Netzgesellschaft Swissgrid erhebt den Tarif für die Systemdienstleistungen zur Sicherstellung der Netzstabilität. Aufgrund des deutlich höheren Beschaffungsaufwandes in einem hochpreisigen Strommarktumfeld steigt dieser Tarif gegenüber dem Vorjahr nun beinahe um Faktor 3 an. Weitere Gründe für den Anstieg der Netznutzungskosten sind die höheren Tarife für die Nutzung des nationalen Übertragungsnetzes von Swissgrid, hohe Investitionen in die Netzinfrastruktur, eine kontinuierliche Verbesserung der Netzsteuerung sowie höhere Kosten aufgrund des höheren Beschaffungsaufwandes für die Wirkverluste im Stromnetz. Hinzu kommt die Anrechnung von Differenzen zwischen geplanten und tatsächlich realisierten Erlösen und Kosten aus Vorjahren. Gesamthaft führt dies zu einer durchschnittlichen Erhöhung der Netznutzungstarife um rund 16 Prozent.

Entwicklungen bei den Energieliefertarifen

Die Energieliefertarife für die Grundversorgung werden zwischen 38 bis zu 41 Prozent ansteigen. Der starke Anstieg konnte durch eine kostenmindernde Anrechnung von Überdeckungen, also positive Differenzen zwischen geplanten und tatsächlich realisierten Erlösen und Kosten aus den Vorjahren, abgedämpft werden. Weiter wirkte sich der hohe Anteil an Stromproduktion aus werkeigenen Anlagen von Energie Wasser Bern sowie aus Produktionskraftwerken aus Schweizer Kraftwerksbeteiligungen positiv dämpfend auf den Preisanstieg aus.

Rückliefervergütung für Solarstrom

Für alle Kundinnen und Kunden, welche mit einer Photovoltaikanlage nachhaltige Elektrizität zum Eigenverbrauch produzieren und den überschüssigen, nicht selbstverwendeten Strom direkt in das Netz von Energie Wasser Bern einspeisen, werden ab 1. Januar 2023 die Vergütungstarife deutlich über das gesetzliche Minimum, von aktuell 7,00 Rappen/kWh auf 17,60 Rappen/kWh, angehoben. Für die Abnahme der Herkunftsnachweise von erneuerbar produzierter Energie aus Photovoltaikanlagen werden zusätzlich 2,70 Rappen/kWh vergütet. Die Anpassung der Rückliefervergütung ist unabhängig davon, ob Kundinnen und Kunden für die ungenutzte erzeugte Elektrizität die Speicherlösung ewb.HYDROSPEICHER im Einsatz haben oder nicht.

Abgaben an Bund und Gemeinwesen

Unverändert bleiben die Abgaben an die Stadt Bern sowie der Netzzuschlag von maximal 2,3 Rappen/kWh. Mit Letzterem werden unter anderem die Einspeisevergütungen, die Einmalvergütungen bzw. Investitionsbeiträge für Produktionsanlagen aus erneuerbarer Energie, die Marktprämie für Elektrizität aus Grosswasserkraftanlagen sowie die Massnahmen zum Schutz der Gewässer und Fische finanziert.

Energie sparen – gut für die Umwelt und fürs Portemonnaie

Vom Fernseher bis zum Teekocher: Fast alles, was wir täglich nutzen, braucht heute Strom. Mit wenig Aufwand lässt sich aber bereits viel Energie sparen, ohne dass man sich im Alltag einschränken muss. Das schont die Umwelt und das Portemonnaie und hilft, möglichen Engpässen vorzubeugen. Hilfreiche Anregungen für einen sorgsamen Umgang mit der Energie findet man unter ewb.ch/wissen/energieeffizienz.

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Sabine Krähenbühl
Mediensprecherin

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