Referenzobjekt Siedlung Stöckacker Süd
Biogas als Ergänzung zur Wärmeerzeugung des Brauchwarmwassers
Biogas ist in der Stadt Bern sehr beliebt. Es entsteht ausschliesslich aus organischen Abfällen und setzt beim Verbrennen nur so viel CO₂ frei, wie bei seiner Entstehung in den Pflanzen gebunden wurde.
Mit der Nutzung von Biogas unterstützt die Eigentümerin der Siedlung Stöckacker Süd in Bümpliz die Energie- und Klimastrategie der Stadt Bern – Biogas wird künftig einen Beitrag zur nachhaltigen Wärmeversorgung leisten.
«Biogas ergänzt die fossilfreie Energieversorgung aus ökologischen Aspekten ideal, auch weil es einfach verfügbar ist.»
Warum haben Sie sich entschieden, Biogas als
wesentlichen Teil zur Aufbereitung des Warmwassers einzusetzen?
Für das Projekt Ersatzneubau Stöckacker Süd war eine Versorgung mit 100 Prozent erneuerbarer Energie eine verbindliche Vorgabe zur Zielerreichung der 2000-Watt-Gesellschaft. Biogas wurde aus ökologischen Aspekten und weil es einfach verfügbar ist, als Ergänzung zum fossilfreien Energieversorgungsmix gewählt.
Wie hat Sie Energie Wasser Bern in der Entscheidfindung unterstützt?
Wir haben Energie Wasser Bern bereits früh ins Gesamtenergiekonzept miteinbezogen. Die Zusammenarbeit und das Erarbeiten einer optimalen Lösung haben einwandfrei funktioniert.
Wie ist die Installation Ihrer Biogasversorgung verlaufen?
Da es sich bei Stöckacker Süd um ein Projekt für einen Ersatzneubau handelt, wurden die bestehenden alten Gasleitungen entfernt und durch eine neue Gaszuleitung ersetzt. Die Installation und Inbetriebnahme der Gasversorgung verlief im Rahmen des Neubaus.
Wie bewährt sich die Aufbereitung von Warmwasser mit Biogas in der täglichen Nutzung?
Die unterstützende Wasseraufbereitung mit Biogas ist insbesondere an sonnenarmen Tagen und im Winter vorteilhaft, da die thermische Solaranlage in dieser Zeit weniger
Energie erzeugt. Dank der einfachen Steuerung kann die Temperatur mit wenig Aufwand gehalten werden. Somit ist für die 146 Wohnungen eine ständige Versorgung mit Warmwasser gewährleistet.
Welchen umweltfreundlichen Beitrag leisten Sie sonst noch in dieser Siedlung?
Die Neubausiedlung Stöckacker Süd wurde als 2000-Watt-Areal realisiert und leistet einen beträchtlichen Beitrag zur Zielerreichung der 2000-Watt-Gesellschaft. Neben der fossilfreien Energieversorgung aus Erdwärme, Sonnenkollektoren und Biogas haben wir das Areal als autoarme Siedlung realisiert – so werden wertvolle Grünräume erhalten. Zu Forschungszwecken haben wir in einem der drei Gebäude zudem eine lokale Abwasserreinigungsanlage installiert, an welcher mittels Forschungsarbeiten die lokale Abwasserbehandlung vor Ort untersucht wird.
Das Forschungsprojekt «Integrierte Wasser- und Biomassenutzung » leistet so einen Beitrag zur Förderung technischer Entwicklungen und Innovationen in der dezentralen Abwasserbehandlung und der ökologischen Siedlungsentwicklung.
Welche Voraussetzungen mussten für Sie erfüllt sein, damit die verschiedenen Liegenschaften mit Biogas versorgt werden können?
Zur Unterstützung der fossilfreien Aufbereitung von Warmwasser mit Erdwärme und Solarenergie war eine erneuerbare Energiequelle notwendig, welche möglichst einfach in das Gesamtsystem eingebunden werden konnte. Das lokal erzeugte und einfach verfügbare Biogas erwies sich als bestmögliche Ergänzungslösung.
Würden Sie Biogas weiterempfehlen?
Ja, denn die regional produzierte Energie aus Biomasse ist CO2-neutral und 100 Prozent erneuerbar. Sie kann einfach eingesetzt werden und ist unabhängig von der Produktion im Ausland.
Standort
Siedlung Stöckacker Süd
Bethlehemstrasse 161–167, 169–173, 175–183
3018 Bern
| Lieferart | Biogas für Brauchwarmwasser |
| Jahresverbrauch | 115'000 kWh |
| Leistung | 164.5 kW |
Das zertifizierte 2000-Watt-Areal Stöckacker Süd befindet sich in Bümpliz und besteht aus drei Wohnhäusern mit insgesamt 146 Wohnungen, zwei Kitas und einer Café-Bar. Die Siedlung ist auf die ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ziele der Stadt Bern ausgerichtet und fördert mit ihrer innovativen Architektur und Umgebungsgestaltung eine lebendige Nachbarschaftskultur. Sie erfüllt die Anforderungen nach MINERGIE-P-ECO sowie die Zielkriterien der 2000-Watt-Gesellschaft. Mit Biogas erzeugtes Warmwasser ergänzt bestmöglich die gewählte erneuerbare Energieversorgung aus Erdwärme und Solarenergie.
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