Mit Verhaltensänderungen Kosten senken
Wie sieht eigentlich ein Patentrezept für sparsamen Umgang mit Energie im Unternehmensalltag aus? Es braucht eine kluge Kombination aus Fachkompetenz und Hintergrundwissen. Aber auch gesunder Pragmatismus und eine geschickte Kommunikation gehören dazu. Das Beispiel der Sportgastro AG zeigt, dass die Energieberatung von Energie Wasser Bern Verhaltensänderungen bewirken und Kosten deutlich senken kann.
Als nachhaltig agierendes Unternehmen setzt sich Energie Wasser Bern permanent mit Energieeffizienz auseinander. Wir optimieren aber nicht nur unsere eigenen Prozesse, sondern beraten auch Geschäftskunden. Wir erkennen Potenziale, um Energie zu sparen und entwickeln gemeinsam mit den Unternehmen passende Lösungen. Das verbessert die Effizienz und senkt die Energiekosten, was vor dem Hintergrund begrenzter Ressourcen und steigender Preise immer wichtiger wird.
Die Sportgastro AG ist das Gastronomieunternehmen der SCB Group AG. Sie beschäftigt 140 Fest- und rund 900 Teilzeitmitarbeitende und betreibt in der PostFinance Arena und der Region Bern verschiedene Restaurants. Dazu gehören zum Beispiel das Osito, Caledonia, Lago und Allmend. Als die Strompreise im Frühjahr 2022 massiv in die Höhe stiegen war schnell klar, dass das Unternehmen handeln muss. Sven Rindlisbacher, Chief Hospitality Officer der Sportgastro AG hat umgehend Kontakt mit der Energieberatung von Energie Wasser Bern aufgenommen. Sein Ziel war es, den Stromverbrauch in den Gastronomiebetrieben rasch zu reduzieren. Ohne geeignete Massnahmen müsste der Unternehmer mit einer Verdopplung der Stromkosten rechnen.
Für die Sportgastro AG, mit ihren verschiedenen Standorten musste ein pragmatischer Ansatz gewählt werden. Denn für eine umfassende Auswertung aller Betriebe wäre der Aufwand zu gross gewesen. Thomas Friederich, Leiter der Energieberatung bei Energie Wasser Bern und Sven Rindlisbacher einigten sich im Vorgespräch darauf, einen Standort genauer zu analysieren. Wichtige Erkenntnisse lassen sich dann in einem zweiten Schritt auf die anderen Betriebe übertragen. Die Wahl fiel auf das «Bar & Ristorante Lago», ein italienisches Restaurant in einem modernen Neubau mit mediterranem Charme.
Thomas Friederich wertete zunächst den Energieverbrauch im Tages- und Wochenverlauf aus. Auf einem gemeinsamen Rundgang mit dem Betriebsleiter überprüfte er die Haustechnik, wie Lüftung, Küchengeräte und Beleuchtung auf Sparpotenziale. Aus dem Gespräch mit dem Betriebsleiter Claudio Spanò und den gesammelten Erkenntnissen leitete er einige Sofortmassnahmen für das Restaurant ab.
Ein grosser Hebel für mehr Energieeffizienz liegt bei den Lüftungsanlagen. Aber auch der Stromverbrauch im Standby lässt sich reduzieren – vom Geschirrwärmer und der Kaffeemaschine bis zum «Salamander», der die Speisen bis zum Servieren warmhält. Und mit der grossen Fensterfront im Restaurant kommt am Tag genug Licht in den Gastraum, sodass die elektrische Beleuchtung reduziert werden kann.
Die Empfehlungen des Energieberaters wurden im «Lago» für einige Monate in der Praxis erprobt. Es zeigte sich, dass damit gut 50% der Mehrkosten beim Strom eingespart werden können. Diese eindrücklichen Resultate präsentierte Thomas Friederich vor rund 40 Personen aus den verschiedenen Betrieben der Sportgastro AG. Mit einer Checkliste, die neben konkreten Massnahmen auch die Zuständigkeiten und Termine festlegt, sollen die Einsparungen auch in den anderen Restaurants erreicht werden. Eine Erfolgskontrolle im 2023 wird zeigen, wie gut sich die Verbräuche und Kosten effektiv senken lassen.
Sven Rindlisbacher hält fest: «Die externe Beratung hat uns sehr geholfen. Die Daten sind wichtig, um die richtigen Erkenntnisse und Massnahmen abzuleiten. Dafür braucht es die Fachkompetenz der Energieberater. Ein wichtiger Faktor war es aber auch, die Mitarbeitenden mit ins Boot zu holen. Denn nur gemeinsam können wir die Anstrengungen meistern. Die Potenziale zum Energiesparen müssen dabei möglichst einfach und plakativ aufgezeigt werden – also nicht zu abstrakt oder versteckt hinter komplexen Zahlen oder Kilowattstunden.»
«Um Energie zu sparen muss man plakativ und mit konkreten Beispielen kommunizieren.»
Sven Rindlisbacher, Chief Hospitality Officer Sportgastro AG
Anhand konkreter Beispiele konnte Energie Wasser Bern die Ersparnisse aufzeigen. Dabei stand nicht die «gesparte Kilowattstunde» im Fokus. Energie ist eine abstrakte Grösse und nicht so gut nachvollziehbar. Arbeitet man hingegen mit einem konkretem Frankenbetrag, kann sich jeder etwas unter den Wirkungen vorstellen.
Die Analyse des «Lago» lieferte viele allgemeingültige Beispiele und Ansätze, die auf die anderen Restaurants übertragen werden können. Denn viele Geräte und Abläufe sind identisch oder zumindest sehr ähnlich. « Natürlich sind den Massnahmen auch gewisse Grenzen gesetzt. In einem Restaurant soll man sich schliesslich auch Wohlfühlen. Und für die Aufbewahrung der Lebensmittel gelten klare Vorgaben. Es gibt aber auch immer einen gewissen Handlungsspielraum, den man nutzen kann. », erläutert Rindlisbacher.
Thomas Friederich bringt es nochmal auf den Punkt: « Für eine erfolgreiche Energieberatung braucht es eine grundlegende Bereitschaft für Veränderungen. » Für die vorgeschlagenen Massnahmen müssen etablierte Verhaltensweisen überdacht und angepasst werden, was Verständnis und Akzeptanz voraussetzt. Mit praktischen Beispielen lassen sich die «Augen öffnen» und manche Bedenken ausräumen. Dies ist mit dem Team der Sportgastro AG sehr gut gelungen.
«Für eine erfolgreiche Energieberatung braucht es eine grundlegende Bereitschaft für Veränderungen.»
Thomas Friederich, Leiter Energieberatung Energie Wasser Bern
Letztlich geht es bei Energieeffizienz nicht um Verzicht, sondern um einen bewussten Umgang mit Energie. Das zeigen die umgesetzten Massnahmen sehr deutlich. Mit Verhaltensänderungen lassen sich die Betriebsabläufe optimieren, ohne dass dafür grössere Investitionen nötig wären. Denn unser tägliches Verhalten und unsere Routinen bieten bereits einen wirksamen Hebel, um Energie und Kosten einzusparen.
Die Energieberatung von Energie Wasser Bern richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen und Grossverbraucher. Sie können bei uns auf die Expertise sowie auf pragmatische und wirkungsvolle Ansätze setzen.
Mieterinnen und Mieter, Immobilienverwaltungen und Eigentümer- und Eigentümerinnen hingegen können sich mit ihren Anliegen an die Energieberatungder Stadt Bern wenden. Sie erhalten dort fachkundige Unterstützung. Die ersten zwei Beratungsstunden sind dabei kostenlos