Reichenbachstrasse 118: Vorzeigeprojekt für eine nachhaltige Zukunft
Reichenbachstrasse 118: Vorzeigeprojekt für eine nachhaltige Zukunft
In einer Zeit, in der uns der Klimawandel vor immer grössere Herausforderungen stellt, gewinnt nachhaltiges Bauen und Wohnen zusehends an Bedeutung. Ein bemerkenswertes Beispiel für diesen Trend ist das erste Plusenergiequartier in Bern, welches von Immobilien Stadt Bern zusammen mit Energie Wasser Bern realisiert wurde: die Überbauung an der Reichenbachstrasse 118 im Rossfeld. Dieses innovative Bauprojekt stellt einen Meilenstein dar auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren und nachhaltigeren Lebensweise und leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundes.
Verglichen mit anderen Wohnbauprojekten in der Stadt Bern ging dieses Vorhaben erstaunlich schnell und reibungslos über die Bühne. Im Frühling 2020 stimmten die Bernerinnen und Berner dem Kredit von 57 Millionen Franken deutlich zu, nur vier Jahre später sind die vier Wohnblöcke fertig und bereits bezogen. Das Wohnungsangebot besteht aus modernen 2,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen, zudem bieten zwei sogenannte Clusterwohnungen mit je sechs Zimmern Platz für alternative Wohnformen. Sämtliche 94 Wohnungen waren im Nu vergeben, einzig der Gewerberaum im Erdgeschoss ist noch verfügbar.
Ein Kernelement der Überbauung an der Reichenbachstrasse 118 ist das innovative Energiekonzept: Der hohe Grad an energetischer Selbstversorgung sowie das hauseigene Mobilitätsangebot sorgen für eine sehr gute Ökobilanz und sind in der Stadt Bern bisher einzigartig. Sämtliche Dachflächen wurden mit Fotovoltaikanlagen ausgestattet, der produzierte Strom wird im Rahmen eines Zusammenschlusses zum Eigenverbrauch (ZEV) den Bewohnerinnen und Bewohnern direkt verkauft. Die Siedlung ist als 2000-Watt-Areal zertifiziert. Die Wärmeerzeugung erfolgt zu 100 Prozent mittels Wärmepumpen aus Erdwärmesonden, die lokale Energiequellen effizient nutzen. Besonders bemerkenswert sind die beiden Plusenergiehäuser: Zwei der Gebäude wurden so realisiert, dass sie mehr Energie produzieren, als sie verbrauchen. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Durch gezieltes Monitoring durch Energie Wasser Bern können wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, um die Energieeffizienz weiter zu steigern.
Die Planer der Siedlung legten zudem grossen Wert auf nachhaltige Mobilität: Den Bewohnerinnen und Bewohnern stehen lediglich 40 Autoabstellplätze zur Verfügung, wovon einige für mobilitätseingeschränkte Personen und für das E-Car-Sharing reserviert sind. Sie haben jedoch die Möglichkeit, über eine App zwei Elektroautos und vier E-Bikes zu mieten. Das praktische Angebot ist beliebt, ist doch die Verbindung zum öffentlichen Verkehr, zumindest für urbane Verhältnisse, nicht optimal und der Weg ins Zentrum relativ weit.
Sowohl bei der Konzipierung als auch bei der Umsetzung des Projekts spielte Energie Wasser Bern (ewb) eine Schlüsselrolle: Neben Finanzierung und Betrieb der Fotovoltaikanlage übernimmt ewb auch die Messung, Abrechnung und das Inkasso von Energie, Wasser und Mobilitätsflüssen mithilfe intelligenter Software. Dies veranschaulicht deutlich, dass eine ganzheitliche Herangehensweise notwendig ist, um die ambitionierten Ziele des Plusenergiequartiers zu erreichen.
Das erste Plusenergiequartier in der Stadt Bern ist ein wegweisendes Beispiel für nachhaltiges Bauen und Wohnen. Es vereint innovative Technologien, ein durchdachtes energetisches Konzept sowie ein attraktives Mobilitätsangebot, um einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Das Projekt weist Vorzeigeprojektcharakter für künftige Bauprojekte auf und soll dazu beitragen, eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu gestalten.
Inbetriebnahme | 2023 |
Vertragsdauer | 25 Jahre |
Anzahl Wohnungen | 104 |
Leistung installierte PV-Anlage | 400 kWp |
Anzahl Sharing-Fahrzeuge | 2 E-Autos |
Foto: Peter Burri, vistadoc gmbh
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