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Zusammenschluss zum Eigenverbrauch

Die Chance gepackt

Ein Mehrfamilienhaus im Weissensteinquartier gehört zu den ersten Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch in der Stadt Bern – und gleichzeitig zu den ersten Kunden von ewb.EIGENVERBRAUCH.

Bisher bezogen die Bewohnerinnen und Bewohner des Plusenergiehauses am Monreposweg ihren Strom ganz konventionell von Energie Wasser Bern. Derweil floss der Solarstrom vom eigenen Dach ins öffentliche Netz und wurde mit dem Rückliefertarif entschädigt. Aus grundsätzlichen Überlegungen wie auch aus finanzieller Sicht war das keine optimale Lösung.

Deshalb informierte sich Martin Tschirren vor einigen Monaten über Alternativen. Er zählt zu den Stockwerkeigentümern der Liegenschaft und beschäftigt sich als stellvertretender Direktor des Schweizerischen Städteverbands beruflich unter anderem mit Energiethemen. Da sich sein Verband für die Energiestrategie 2050 engagiert hatte, wusste Martin Tschirren von der neuen Möglichkeit, Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV) zu gründen: «Ich liess mich bei Energie Wasser Bern beraten und erfuhr, dass der städtische Energieversorger ein neues Angebot für solche Zusammenschlüsse plante und Pilotkunden suchte.»

Einfach abrechnen

Die übrigen Eigentümerinnen und Eigentümer des Hauses erkannten die Chancen eines ZEV ebenfalls und stimmten der Gründung zu. Sie erteilten Martin Tschirren die Vollmacht, für alle Parteien im Haus die administrativen Aufgaben zu übernehmen. Dazu wurden neue Stromzähler installiert und die Softwarelösung von Energie Wasser Bern aufgeschaltet. Damit fällt es Martin Tschirren jetzt leicht, die internen Stromrechnungen zu erstellen.

Als Pilotkunde meldet er Energie Wasser Bern zurück, wo beim Angebot ewb.EIGENVERBRAUCH noch Verbesserungsbedarf besteht. Zudem besichtigen gelegentlich interessierte Elektroinstallateure die Zählereinrichtungen im Keller. «Für uns lag es nahe, mit Energie Wasser Bern zusammenzuarbeiten», sagt Martin Tschirren, «weil das Unternehmen nicht bloss ein Dienstleister ist, sondern als städtischer Energieversorger auch ein wenig uns allen gehört.»

Den Verbrauch beobachten

Dank der Softwarelösung von Energie Wasser Bern können die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses nun ihr Verbrauchsverhalten analysieren. Spätestens nach einem Jahr werden die Resultate zeigen, wie sich der Eigenverbrauch weiter erhöhen lässt. Ideen sind laut Martin Tschirren bereits vorhanden: «Zur Diskussion stehen etwa Instrumente zur Steuerung des Verbrauchs, ein Speicher oder vielleicht ein Elektroauto.» Doch mit einer Entscheidung kann sich die Eigentümergemeinschaft noch Zeit lassen. Bei der Energiewende ist sie ohnehin schon ganz vorne dabei.

Ein kleines Kraftwerk mitten in Bern

Das 2014 sanierte Wohngebäude am Monreposweg schafft, wovon Hauseigentümerinnen und -eigentümer sonst nur träumen können: Mit Fotovoltaikanlage und Sonnenkollektoren fürs Warmwasser produziert das Plusenergiehaus übers ganze Jahr betrachtet mehr Energie, als die Bewohnerinnen und Bewohner verbrauchen. Dank guter Wärmedämmung, einer Wärmepumpe mit Erdsonde als Heizung und einer effizienten Beleuchtung fällt der Energiebedarf gering aus. Deshalb ist die Eigenproduktion an Strom und Wärme stolze 30 Prozent grösser als der Verbrauch.

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Roland Wittwer
Leiter dezentrale Energielösungen & Beratung

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