Nachhaltige Wasserkraft in Bern
In Bern wird naturemade zertifizierter Ökostrom produziert. Bei unseren Flusskraftwerken Matte, Engehalde und Felsenau stehen wir für die Zertifizierung und Umsetzung ökologischer Massnahmen in engem Kontakt mit dem Verein für umweltgerechte Energie VUE. Das Qualitätslabel zeichnet besonders umweltschonend produzierten Strom aus und garantiert die Einhaltung strenger ökologischer Auflagen.
Im August 1891 wurde das «Elektricitätswerk der Stadt Bern» an der Wasserwerkgasse 15 in der Berner Matte in Betrieb genommen. Damals diente die Anlage hauptsächlich zur Erzeugung von Strom für Beleuchtungszwecke.
Heute, über 130 Jahre später, fliessen bis zu 40'000 Liter Wasser pro Sekunde durch die Turbine des Kraftwerks und produzieren Ökostrom für rund 1'750 Berner Haushalte. Die Turbine des Kraftwerks befindet sich nicht mehr im historischen Gebäude an der Wasserwerkgasse, sondern unter der Plattform davor. Steht man auf dem Vorplatz, kann man die Wassermassen hören und spüren, die unter einem durch die Turbine tosen. Den alten Generatorenraum vermieten wir übrigens für Anlässe, Feste und Tagungen an Privatpersonen und Firmen.
Beim Stauwehr Engehalde müssen Freizeitböötler*innen aussteigen und den Schiffspass benutzen, um das Gefälle zu überwinden. Hier wird das Wasser für das weiter flussabwärts gelegene Kraftwerk Felsenau gefasst und durch einen 500 Meter langen Verbindungsstollen geleitet. Ein ins Wehr integriertes Dotierkraftwerk nutzt das Gefälle gleichzeitig, um das Restwasser zu turbinieren, bevor es die Engehalbinsel umfliesst. Das Dotierkraftwerk produziert seit 1998 Ökostrom für rund 700 Haushalte und ist ebenfalls naturemade-star-zertifiziert
Vom Stauwehr fliessen bis zu 100'000 Liter pro Sekunde durch den Verbindugnsstollen. Am anderen Ende produziert die Turbine des Kraftwerks Felsenau damit Energie um 15'500 Berner Haushalte mit Ökostrom zu versorgen. 2017 wurde die Turbine vollumfänglich revidiert. Dabei wurden die massiven mechanischen Komponenten wie das 3,8 Meter hohe und 20 Tonnen schwere Laufrad per Lastenkran ans Tageslicht gehievt, per Spezialtransport ins Herstellerwerk nach Kriens transportiert und dort generalüberholt, bevor es dann den Weg zurück nach Bern, sechs Meter unter den Aarespiegel fand.